Frühjahr 2018 und Skifahren in Colorado

Liebe Leser, ich bin endlich wieder zurück mit einem neuen Ausschnitt aus meinem Austauschjahr.
Die letzten zwei Monate vergingen sehr schnell, die Fußballsaison ist in vollem Gange und auch sonst vergeht kaum ein Tag ohne irgendwelche Aktivitäten. 

In der Schule spielt sich Tag für Tag das Selbe ab. Drei Fächer am Morgen, 30 Minuten School Lunch und danach mein Fussballtraining. Zweimal pro Woche haben wir ein Spiel gegen Highschools aus der Region, meistens jeden Dienstag und Freitag. Wir fahren jeweils gemeinsam in einem typischen gelben Schulbus zu den Spielen, was immer sehr viel Spass macht.

Neben der Schule habe ich auch sonst viel Kontakt mit meinen Freunden. Wir gehen zusammen essen, ins Kino oder unternehmen andere schöne Dinge. An meinem Geburtstag im Januar war ich mit einigen Seniors (12. Klässler) in einem Bowlingcenter und außerdem konnte ich mit meiner Gastfamilie schmackhafte vietnamesische Küche und eine gute Torte genießen. Des weiteren bin ich sehr oft mit meiner Gastfamilie unterwegs, oft sitzen wir am Morgen ins Auto und und haben so viel zu tun, dass wir erst gegen Abend wieder nach Hause kommen. Der spontane amerikanische Lebensstil kommt hier definitiv zur Geltung. Ich profitiere ausgiebig an der Zuneigung meiner Gastfamilie zu internationalem Essen. Noch nie zuvor habe ich mehr unbekannte Speisen probiert.

Das Highlight im Februar waren Skiferien in Colorado! Ich hätte niemals gedacht, dass ich während meinem Austauschjahr in Texas Ski fahren kann. Genau so ist es aber gekommen! Die Schwester meiner Gastmutter, die regelmässig mit ihrer Familie in die Skiferien geht, hat meine Gastmutter gefragt, ob sie auch Lust hätte mit nach Colorado zu kommen. Obwohl meine Gastmutter vor 20 Jahren das letzte Mal auf Skiern gestanden ist und es für meinen Gastbruder und Gastvater sogar das erste Mal ist, haben sich alle spontan dafür entschieden. 

Drei Wochen später war es dann auch schon so weit. Wir sassen alle gemeinsam früh am Morgen in einem Flieger nach Denver, Colorado. Von da aus haben wir ein Auto gemietet und sind damit nach Breckenridge, Colorado gefahren. Es haben tatsächlich acht Personen mitsamt Gepäck und Lebensmittel in den Suburban gepasst. In Breckenridge hatten wir eine Ferienwohung gemietet, welche Teil eines Resorts ist. Da schon das Dorf Breckenridge auf 3000 m.ü.M. liegt, hat es eine Weile gedauert bis wir uns an die dünne Luft gewohnt haben. Aber auch das hat uns nicht davon abgehalten am nächsten Morgen früh auf der Piste zu stehen. Da mir Skifahren sehr wichtig ist, hat es unglaublich viel Spass gemacht. Am Abend folgte heftiger Schneefall, aber auch dies konnte unsere Laune nicht verderben. Wir sassen nämlich im hoteleigenen Whirlpool, welcher sich draussen befindet. Trotz Schneefall und Minusgraden haben wir fast eine Stunde darin ausgehalten.
Leider fühlte ich mich später nicht mehr so gut ung ging um 18:00 Uhr zu Bett. Ich habe sage und schreibe über vierzehn Stunden geschlafen!


Ich war sehr fröhlich als es mir am Morgen wieder gut ging, einmal das Frühstück verspeist war ich sofort wieder bereit Ski fahren zu gehen. Besonders die etwa 30 cm Schnee die wir über Nacht bekommen hatten, bereiteten mit einen unvergesslichen Tag. Das Skigebiet Breckenridge ist vor allen Dingen bekannt für ein unvergleichbares Angebot an Tiefschnee/Freeriding Möglichkeiten. Mir ist dies natürlich nicht entgangen und so habe ich den ganzen Tag im Tiefschnee auf dem offenen Terrain verbracht. Meine Lieblingsabfahrten waren die "Whaletail Bowl" und die "Horseshoe Bowl". Ausserdem war ich auf den höchsten Skilift Nordamerikas, an der Spitze auf fast 4000 m. ü. M. Da es an diesem Tag bewölkt war, ragte nur dieser Lift über die Wolken und bildete einen fantastischen Ausblick auf die Wolken. Leider spielten weder meine Hände, die sich wie zwei Eisblöcke angefühlt haben, noch mein Handy, das ich gar nicht mehr anschalten konnte, dabei mit den Moment festzuhalten.
Wir haben übrigens die ganze Zeit über selbst gekocht, mein Gastvater und ich haben sogar Steaks gegrillt; und dies draussen auf einem Grill bei rund minus zehn Grad Celsius.


Am letzten Tag war ich erneut am Morgen früh auf der Piste. Die Temperatur; -20° C, aber dafür strahlend breiter Himmel! Ich wurde von einem privaten Skilehrer begleitet, der bisher die Kinder der Schwester meiner Gastmutter unterrichtet hatte. Er ist ein sehr cooler Typ und hat mir einige Waldstücke gezeigt wo ich noch einmal den Tiefschnee geniessen konnte. Ausserdem hat er mir gesagt, dass ich die Laufstrecke bergauf an Peak 6 auf mich nehmen sollte, da er schon nicht könne, weil er Anfänger unterrichten müsse. Ich habe mein Versprechen gehalten und bin, sobald der Steilhang am 11:00 Uhr von der Lawinenguarde freigegeben wurde, einer Gruppe anderer aufgeregten Freeridern gefolgt. Die Laufstrecke, die übrigens sehr steil war, hat etwa 20 Minuten gedauert und war mit der dünnen Luft, der Kälte und dem Wind sehr anstrengend. "Und wie es sich gelohnt hat", dachte ich mir sobald ich am Ziel ankam! Ein unglaublicher Anblick bot sich mir und danach folgte eine der besten Abfahrten, die ich je erlebt hatte. Auf den Bildern seht ihr einen Teil der Laufstrecke und der Einstieg in die Abfahrt. Die Bilder sind nicht von mir, aber genau von der selben Stelle, an der ich war.



Gegen Ende des Tages mussten wir leider bereits wieder abreisen. Das Fazit; Ski fahren macht in der USA genau so viel Spass wie in der Schweiz, die Reise hat sich gelohnt!

Hier noch eine kurze Bildstrecke:





Ich geniesse meine Zeit hier sehr, freue mich aber auch wieder auf mein Zuhause, meine Familie und Freunde.

Fortsetzung folgt...









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