Leben in Texas

Nach dieser langen Pause habe ich nun endlich wieder Zeit gefunden, um einen Beitrag zu verfassen. In diesem Text werde ich preisgeben, was mich in den ersten zwei Monaten am meisten beeindruckt hat und werde versuchen euch einen Eindruck vom Leben hier zu verschaffen. Hoffentlich kann ich auch einige Klischees bewältigen, von denen gibt es schliesslich genug über Texas. In einem weiteren Beitrag, der in den nächsten Tagen folgen wird, werde ich euch einige Erlebnise schildern und zahlreiche Bilder anfügen.

Zur Frage, welche Interessen die Leute hier verfolgen? Die Nummer eins sind wohl Autos, wahrhaftig jeder Texaner liebt sein Auto. Praktisch keine Familie besitzt weniger als 3 Autos - nein, ich übertreibe nicht! Viele Leute messen sich an ihren Autos, oft sind sie sogar der einzige Anhaltspunkt. Ein Beispiel: "Heh, schau Mal dieser Typ im Anzug, der muss gut gebildet sein und Karriere machen!". Der Andere: "Machst du Witze, er besitzt einen Volvo!"
An zweiter Stelle folgt das Essen, nur vereinzelte Überlebenskämpfer könnten ohne Dr. Pepper und Doritos auskommen. Kaum eine Fastfoodkette ist in Dallas nicht vorzufinden. Für alle Burgerfans unter den Lesern; Whataburger ist das beliebteste Lokal, Texaner schwören auf seine Burger. Leider muss man auch sagen, dass die zahlreichen Fastfoodketten bei vielen zu Übergewicht führen. Aber keine Sorge um mich, ich ernähre mich erstaunlich gesund.
Auch annerkenneswert ist die grosse Begeisterung für Sport. Wer American Football nicht mag befindet sich in Dallas am falschen Ort. Es ist unumgänglich die Spiele der Dallas Cowboys zu verfolgen. Aber nicht nur American Football ist populär, sondern auch Sportarten wie Basketball, Baseball, Fussball und Eishockey.

Insbesondere von der weitverbreiteten hispanische Kultur, ist Sport nicht wegzudenken. Wie in früheren Artikeln bereits erwähnt, spielt die hispanische Kultur eine zentrale Rolle. Massenhaft hispanische Bevölkerung, zahlreiche Mexikanische Restaurants reihen sich aneinander, beinahe alles ist zusätzlich auf spanisch angeschrieben und viele Bauten geben einem das Gefül, sich in Mexiko zu befinden. Da ich selbst hauptsächlich hispanische Freunde haben, habe ich die Möglichkeit selbst ein Teil dieser Kultur zu werden. Ausserdem habe ich Spanisch in der Schule, was mir zusätzlich hilft. Meiner Erfahrung nach ist das hispanische Volk sehr freundlich, offen und es wird einem nie langweilig, wenn man sich mit Ihnen aufhält. Ein besonders aussergewöhnlicher Moment war, als ich eine Geburtstagsfeier einer Mexikanerin besuchen durfte. Neben mir und einigen weiteren Freunden war auch ihre ganze Familie anwesend. Dabei gilt es zu erwähnen, dass eine mexikanischen Familie mindestens 20 Personen zählt. Fakt ist, dass ich der einzige im Haus war, der nicht Spanisch sprechen konnte. Dennoch hatte ich einen fantastischen Abend, jetzt einmal abgesehen von meiner Karaoke-Aufführung eines mexikanischen Songs. Von Beginn an fühlte ich mich von der Gemeinschaft bestens aufgenommen.

Neben Mexikanern sind in Dallas zahleriche weitere Nationalitäten vertreten. Diese Durchmischung führt wohl zur Verdrängung von Rassismus, äusserst selten habe ich Fälle von Rassismus mitbekommen.
Was mich hier besonders erstaunt ist, wie viele Personen tatsächlich über Politik Bescheid wissen. Dafür habe ich ein geeignete Beispiel: in einer Englischlektion haben wir eine poltische Diskussion geführt; die Themen reichten von Polizeibrutalität, Migrationspolitik, Aussenpolitik bis hin zu Steuerpolitik. Praktisch die ganze Klasse hat sich beteiligt, auch Schüler von denen ich es niemals erwartet hätte. Überraschenderweise wurden sogar äusserst durchdachte und konkrete Lösungen zu aktuellen politischen Themen geäussert. Wer würde schon denken, dass ein durchschnittlicher Schüler mit Migrationshintergrund eine neuen Prozentsatz der Einkommenssteuern vorschlägt.
Das Interesse an Politik liegt wohl daran, dass viele Personen direkt von neuen Gesetzen betroffen sind. Ich habe schon mit mehreren Personen gesprochen, die sich davor fürchten unter der Trump Regierung ausgewiesen zu werden.
Meiner Erfahrung nach sieht der grösste Teil der Menschen hier, dass die Umstände besser sein könnten. Sie sind sehr offen und akzeptieren Kritik, meist mit viel Ironie.

Fortsetzing folgt...



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